Hundefutter von der Stange – Vor- und Nachteile
Woran erkennt man gutes Dosenfutter?
Ein gutes Hundefutter ist Beutetieren nachempfunden. Ein natürlicher Mix enthält also eine gute Mischung aus Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Mägen, Obst und Gemüse sowie Mineralien. Ein geringer Anteil an aufgeschlossenem Getreide kann enthalten sein, auch wenn der Hund dies eigentlich nicht benötigt und nur schlecht bis gar nicht verwerten kann. Um die Qualität des Hundefutters beurteilen zu können, hilft ein Blick auf die Zutatenliste. Leider ist diese bei vielen Herstellern sehr ungenau gehalten. Enthält ein Futter beispielsweise "40 Prozent Pute", muss das nicht unbedingt gutes Putenfleisch sein. Auch Federn, Krallen, Schnäbel und andere Reste zählen hierzu. Sind "40 Prozent Putenbrust" enthalten, handelt es sich hingegen tatsächlich um das genannte Fleisch. Ein gutes Dosenfutter erkennt der Hundehalter an folgenden Werten:
- Proteingehalt zwischen 12 und 14 Prozent (Vollfleischdosen 17-24 Prozent)
- Feuchtigkeitsgehalt von ca. 70 Prozent
- Fettgehalt zwischen 8 und 10 Prozent
- Rohascheanteil von ca. 1,3 Prozent
- Rohfaseranteil unter 1 Prozent
Enthält das Dosenfutter alle notwendigen Komponenten, ist es als Hundefutter gut geeignet und kann auch dauerhaft gegeben werden. Bei gebarften Hunden kann Nassfutter vorübergehend, zum Beispiel im Urlaub, eine sinnvolle Alternative zur Rohfütterung sein.
Trockenfutter: Praktische Brocken für jeden Tag?
Trockenfutter bezeichnet in Pellet- oder Krokettenform gepresstes Futter mit einem Wasseranteil von maximal 14 Prozent. Von extrudiertem Hundefutter spricht man, wenn die Rohmasse aller Zutaten in einem Extruder unter Druck in Krokettenform gebracht und anschließend gebacken wurde. Für die bessere Akzeptanz und die ausreichende Ausgewogenheit werden die fertigen Kroketten mit einer fettigen Lösung besprüht, die Vitamine und Nährstoffe enthalten kann. Anschließend wird das Futter getrocknet, bis der Wassergehalt unter 14 Prozent gesunken ist. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass beim Erhitzen die Kohlehydrate des enthaltenen Getreides aufgespalten und damit leichter verdaulich werden. Beim sogenannten kaltgepressten Futter werden die Zutaten zu Mehl gemahlen, anschließend mit kaltem Wasser besprüht und danach durch eine Matrize gedrückt. Durch das Wasser verkleben die gemahlenen Zutaten und es entstehen einheitliche Pellets. Alle Nährstoffe sind bereits enthalten, sodass auf das Besprühen mit Nährstoffen verzichtet werden kann. Befürworter dieser Methode sehen in den geringen Temperaturen für das Pressen einen Vorteil, weil Vitamine und Nährstoffe enthalten bleiben. Die niedrigen Temperaturen beziehen sich jedoch nur auf das Pressverfahren.
Trockenfutter entspricht nicht dem natürlichen Fressverhalten von Hunden
Trockenfutter hat für den Hundehalter einige Vorteile. Es ist vergleichsweise günstig, lange haltbar, leicht zu dosieren und lässt sich gut lagern. Für den Hund ist Trockenfutter jedoch weit entfernt von dem, was er in der Natur zu fressen findet. Bei einem guten Trockenfutter ist der Fleischgehalt am höchsten. Wichtig dabei ist, dass der Fleischanteil in der Trockenmasse hoch ist. Viele Hersteller geben zwar einen hohen Wert an, dieser bezieht sich jedoch auf das Fleisch vor der Verarbeitung. Nach dem Trocknen ist der Anteil dann deutlich geringer. Viele Trockenfutter haben einen hohen Getreideanteil. Durch das Erhitzen können Hunde diesen im Hundefutter zwar verarbeiten, für die Ernährung eines Fleischfressers ist Getreide jedoch wenig geeignet. Oft sind die Getreidemengen nach Sorten sortiert. So steht das Getreide nicht als Hauptzutat an erster Stelle. Rechnet man jedoch alle Getreideanteile zusammen, wird es schnell zum Hauptbestandteil eines Hundefutters.