Von Muskelfleisch über Innereien bis hin zu Knochen und Gemüse – hier kannst Du alle BARF-Zutaten einkaufen, um die Mahlzeiten Deines Vierbeiners individuell und artgerecht zusammenzustellen – und wie die Auszeichnung als Preis-Champion durch die „WELT“ zeigt, auch zu fairen Preisen.
Wenn Du schon einmal ein Stück Rindfleisch, Lamm oder Geflügel genauer unter die Lupe genommen hast, sind Dir sicher die weißen Strukturen aufgefallen: Manchmal handelt es sich dabei um weiche Fettstücke, manchmal um feste Sehnen.
Für uns Menschen ist das oft eine Frage von Geschmack oder Zubereitung – beim Barfen Deines Hundes und Deiner Katze geht es jedoch um viel mehr: Nährstoffe, Energieversorgung und die richtige Fütterungspraxis.
Ich bin Barbara und barfe seit über 10 Jahren meine Hunde. In dieser Zeit habe ich unzählige Fleischstücke portioniert, verglichen und im Napf getestet. Dabei habe ich gelernt, dass Sehnen und Fett nicht nur „Nebenprodukte“ sind, sondern eine wichtige Rolle in der Ernährung spielen.
Von Kolleg:innen, die ihre Katzen barfen, kenne ich zusätzlich spannende Einblicke, die ich hier ebenfalls einfließen lasse.
Sehnen – mehr als nur harte Fasern
Sehnen bestehen aus festem Bindegewebe und sind reich an Kollagen. Sie verbinden Muskeln mit Knochen und sorgen im Körper für Stabilität. Für uns im Handling sind Sehnen oft eher unhandlich, weil sie sich schwerer schneiden lassen und sehr fest sind.
Trotzdem lohnt sich ihr Einsatz im BARF-Napf.
Vorteile von Sehnen im Napf
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Kollagenquelle: Kollagen ist ein Strukturprotein, das Gelenke, Knochen, Bänder und Knorpel unterstützt.
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Kaubeschäftigung: Durch ihre feste Struktur fördern Sehnen das Kauen und langsame Fressen. Das stärkt Zähne und Zahnfleisch auf natürliche Weise.
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Natürlichkeit: Sehnen gehören zum Beutetier dazu – ein Wolf oder eine Wildkatze würde sie nicht komplett verschmähen. Damit sind sie Teil einer artgerechten Ernährung.
Unterschiede bei Hund und Katze
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Hunde: Viele Hunde knabbern gerne an Sehnen, aber manche lassen sie auch einfach liegen. Besonders junge oder aktive Hunde profitieren, weil das Kauen nicht nur für Zähne gut ist, sondern auch Stress abbaut.
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Katzen: Von Kolleg:innen weiß ich, dass Katzen deutlich wählerischer sind. Die meisten Katzen ignorieren größere Sehnenstücke komplett. Trotzdem liefern sie wertvolles Collagen, das bei Gelenkproblemen unterstützend wirken kann. Daher kann es helfen, Sehnen in einem Stück Fleisch klein zu schneiden oder unterzuwolfen - oder Du verwendest unser Collagen in Pulverform.
Meine Beobachtung bei Hunden: Sehnen werden gern als „Kauarbeit“ genutzt. Kolleg:innen berichten, dass Katzen damit meist wenig anfangen können – weshalb dort eher fein zerkleinert oder mit der Pulvervariante gefüttert wird.
Fett – Energiequelle Nummer eins im BARF
Während Sehnen vor allem Struktur und Kollagen liefern, ist Fett die wichtigste Energiequelle beim Barfen – sowohl für Hunde als auch für Katzen.
Viele Halter denken bei Fett sofort an etwas „Ungesundes“. Schließlich schneiden wir uns beim eigenen Essen gerne die Fettränder weg oder greifen zu fettarmen Produkten.
Diese Denkweise übertragen viele auch auf ihre Tiere – und landen damit oft in der Falle.
Warum Fett so wichtig ist
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Primäre Energiequelle: Hunde und Katzen decken ihren Energiebedarf vor allem über Fett – nicht über Kohlenhydrate.
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Hohe Energiedichte: 1 g Fett liefert über 9 kcal, Eiweiß und Kohlenhydrate nur rund 4 kcal.
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Fettlösliche Vitamine: Ohne Fett können Vitamine A, D, E und K nicht verwertet werden.
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Essenzielle Fettsäuren: Unverzichtbar für Haut, Fell, Hormone und Immunsystem.
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Schmackhaftigkeit: Fett macht Mahlzeiten für Hunde und Katzen besonders attraktiv.
Ich habe schon erlebt, dass Hunde trotz großer Futtermengen abnehmen, wenn sie nur mageres Fleisch bekommen. Von Kolleg:innen hier bei BARFER'S höre ich ähnliche Erfahrungen bei Katzen: zu wenig Fett = Energiemangel, teilweise mit ernsten Folgen wie Leberproblemen.

Unterschied zwischen Sehnen und Fett – und warum sie sich ergänzen
Auf den ersten Blick könnten Sehnen und Fett nicht unterschiedlicher sein – doch im Napf ergänzen sie sich perfekt:
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Fett = Energie
Sorgt für Kalorien, essenzielle Fettsäuren und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K). -
Sehnen = Struktur & Kollagen
Bieten wertvolles Kollagen für Gelenke, fördern das Kauen und tragen zur Zahnpflege bei. -
Das Zusammenspiel
Fett stillt den Energiebedarf, während Sehnen den Kautrieb befriedigen und den Bewegungsapparat unterstützen. Gemeinsam sorgen sie für eine abwechslungsreiche, nährstoffreiche und artgerechte BARF-Mahlzeit.
Bildlich gesprochen ist Fett der Treibstoff, der den Motor am Laufen hält, und Sehnen sind das Schmiermittel, das für Stabilität und Beweglichkeit sorgt.
Kleine Mengen Sehnen im Fleisch – kein Grund zur Sorge
Wenn Du beim Portionieren von Muskelfleisch – etwa beim Pferd – auf Sehnen stößt, ist das völlig normal.
Eine kleine Menge Sehnen im Fleisch ist nicht schädlich und mindert die Qualität des Produkts nicht. Im Gegenteil: Sie liefern Kollagen und gehören ganz natürlich zum Beutetier dazu.
Wie hoch sollte der Fettgehalt beim Barfen sein?
Das Beutetierkonzept gibt eine gute Orientierung: Muskelfleisch enthält im Durchschnitt 15–25 % Fett.
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Welpen & Kitten: rund 15 %, damit die Verdauung nicht überlastet wird.
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Normale erwachsene Hunde & Katzen: ca. 20 % Fett im Muskelfleisch ist ein guter Richtwert.
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Sehr aktive Tiere, Sporthunde oder säugende Hündinnen / Kätzinnen: 25–30 %, in Ausnahmefällen bis 35 %.
Wichtig: Diese Werte beziehen sich auf das Muskelfleisch. Über die gesamte Ration liegt der Fettgehalt niedriger, da Innereien, Pansen oder Knochen weniger Fett enthalten.
Orientierung beim Einkauf
Bei BARFER’S findest Du auf jeder Muskelfleisch-Verpackung den Fettgehalt angegeben. So weißt Du sofort, ob ein Fleischstück eher mager oder durchwachsen ist.
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Sehr mager: Pferdemuskelfleisch, Kaninchenmuskelfleisch, Hühnerbrust
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Durchwachsen: Rindfleisch mager, Truthahnmuskelfleisch
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Fettig: Lammfleisch oder Ziegenfleisch
Ist das Muskelfleisch zu mager, lässt es sich problemlos ergänzen: Bei BARFER’S bekommst Du Rinderfett und Pferdefett, die Du untermischen kannst.
Gerade bei Allergikern (z. B. Pferdefleisch als Ausschlussdiät) ist das eine große Hilfe.
Wie hoch darf der Sehnenanteil im BARF sein?
Sehnen sind ein wertvoller Bestandteil im Napf, sollten aber nur in kleinen Mengen gefüttert werden.
Als Faustregel gilt: etwa 5–10 % der Fleischportion können aus Sehnen bestehen. Mehr ist in der Regel nicht nötig, da sie kaum Energie liefern und in größeren Mengen schwer verdaulich sind.
Fett- und Sehnenverträglichkeit bei Hund und Katze
Wie viel Fett Hunde verwerten können
Gesunde Hunde können erstaunlich hohe Mengen Fett verdauen: bis zu 10 g Fett pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Mengen sind kurzfristig kein Risiko für eine Pankreatitis, wie oft befürchtet wird.
Allerdings kann es bei dauerhaft hohem Fettgehalt zu Übergewicht, Verdauungsproblemen oder weichem Kot kommen.
Fettstoffwechsel bei Katzen
Auch Katzen sind auf tierisches Fett angewiesen und können pro Tag bis zu 8 g Fett pro Kilogramm Körpergewicht verstoffwechseln.
Für sie gilt ebenfalls: Eine kurzfristig fettreiche Mahlzeit ist unproblematisch, dauerhaft zu viel Fett führt aber zu Gewichtszunahme und träger Verdauung.
Besonderheit Sehnen bei Katzen
Während Hunde kleine Mengen Sehnen gut als Kausnack verwerten können, sollten Katzen nicht zu viele Sehnen bekommen.
Ihr Verdauungstrakt ist auf leicht verdauliches tierisches Protein spezialisiert. Zu viele Sehnen können sie belasten und sind für die artgerechte Ernährung von Katzen weniger geeignet.
Fazit
Sehnen und Fett sind zwei sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen wichtige Bestandteile beim Barfen von Hunden und Katzen.
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Sehnen liefern Kollagen, fördern das Kauen und unterstützen Gelenke.
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Fett sorgt für Energie, essenzielle Fettsäuren und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine.
Ich selbst habe in den letzten 10 Jahren gelernt: Wer den Fettgehalt im Blick behält, Sehnen sinnvoll einsetzt und nicht davor zurückschreckt, auch Fett gezielt zu ergänzen, macht BARF artgerecht, nährstoffreich und alltagstauglich.